Was Quartiersentwicklung und Nachbarschaft für eine Genossschaft wie uns bedeuten

Als Genossenschaft tun wir mehr als Wohnungen vermieten. Denn wo Wohnraum entsteht, begegnen sich Menschen. Die wohnen entweder parallel aneinander vorbei, oder es entsteht ein Miteinander, eine Nachbarschaft, in einigen Fällen sogar eine gemeinsame Identität als Quartier. Und damit das Quartier das Leben schöner (und nicht schwieriger) macht, entwickeln wir es gezielt so weiter, dass wir gute Nachbarschaft schaffen. Wie, das erfahren Sie hier.

Quartiersentwicklung bedeutet kurz: den Stadtteil aufwerten. Unseren Mitgliedern mit unseren Möglichkeiten als Genossenschaft das Leben so schön wie möglich zu gestalten. Dabei haben wir einen Fokus auf das soziale Miteinander und die Förderung von gutem, hoch qualitativem Wohnraum und angenehmer Nachbarschaft. Quartiersentwicklung bedeutet, dass wir das nicht nur auf ein Haus, sondern auf das ganze Quartier beziehen. Auf die ganze Umgebung, Straße, Nachbarschaft.

Nachbarschaft ist das, was im Treppenhaus, im Gemeinschaftsgarten, beim Wäscheaufhängen oder vor, während und nach dem Stadtteilfest passiert. Nachbarschaft heißt morgens den Eiskratzer auszuleihen oder einfach das nette Gespräch nach Feierabend zu pflegen. Nachbarschaft ist das Gegenteil von Einsamkeit und Anonymität im Stadtleben. Was Nachbarschaft nicht ist: gezwungenes Zusammenleben. Darum geht’s nicht. Quartiersentwicklung für gute Nachbarschaft schafft Räume der Begegnung und verringert mögliche Konfliktherde.

4 Elemente guter Quartiersentwicklung für die Kleefeld-Buchholz eG

Regelmäßig überlegen wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern, wie ein Quartier aussieht, das gute Nachbarschaft schafft. Was brauchen die Nachbarn, um gern Tür an Tür wohnen – und wie können wir dabei helfen? Oft kriegen wir dazu Anregungen von unseren Mitgliedern selbst, manchmal schauen wir in andere Quartiere oder probieren einfach aus. Mit diesen 4 Beispielen zeigen wir, wie wir gute Quartiersentwicklung denken:

1. Quartierscafé, Nachbarschaftscafé, Wohncafé, viele Namen für ein Prinzip: Neue Begegnungsräume für Nachbarn

Wir denken Cafés in der Quartiersentwicklung direkt mit. Weil wir finden, dass das eine gute Entwicklung für Wohngebiete ist. Warum das heute wichtig ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Vor 300 Jahren war eine aktive Nachbarschaft und die damit verbundene gegenseitige Hilfe schlichtweg überlebensnotwendig. Nachbarn halfen sich bei Reparaturen, auf dem Hof, beim Anbau, bei der Ernte, kurz: Wohnen und Arbeiten gehörte zusammen. Als der große Zuzug in die Städte und die Entwicklung der modernen Lohnarbeit kam, wurde das Zusammenleben anders. Arbeiten und Wohnen waren getrennt. In einzelnen, damals oft sehr kleinen, Mietwohnungen lebten Menschen theoretisch selbstständig. Das Mehl kam aus dem Laden, die Reparaturen nahm ein Handwerker vor, gebaut wurde sowieso nicht, gearbeitet wurde im Betrieb. Sozialpsychologen nennen dieses Phänomen in Großstädten oft Vereinzelung. Denn Nachbarschaft wurde auf immer weniger kürzere Kontakte reduziert, trotz der Tatsache, dass mehr Menschen auf engerem Raum lebten.

Quartierscafés wie im Vitalquartier Seelhorst wirken dieser Vereinzelung entgegen. Es ist ein Angebot, sich zwanglos zu treffen. Mit Nachbarn, mit Eltern, mit Senioren, mit Buchliebhabern.

2. Mehrgenerationenquartiere und Wohnberatung für Senioren: für ein selbstbestimmtes Miteinander aller Generationen

Wir fördern eine Durchmischung in unseren Quartieren. Jung und Alt, Rentner und Azubis sollen zusammen leben. Das ermöglichen wir einerseits durch entsprechende Zuschnitte der Wohnungen, aber auch durch Barrierefreiheit oder kurze Wege zu wichtigen Anlaufstellen des täglichen Bedarfs.

Eine Wohnberatung extra für Senioren sorgt dafür, dass sich alle Altersklassen in unseren Quartieren wohlfühlen.

Manchmal ist es die Treppe, manchmal die große Wohnfläche, manchmal eben die Gestaltung der Küche, die Sie im Alter mit anderen Augen sehen. Unsere kostenfreie Wohnberatung findet gemeinsam mit Ihnen Wege, damit Sie sich in Ihrer Wohnung weiterhin pudelwohl fühlen. Das Motto „Vorsorge ist besser als Nachsorge“ kommt hier zur Geltung. Wir besprechen gemeinsam mit Ihnen, wie Sie derzeit wohnen – und ob Sie wirklich schon so wohnen, wie Sie wohnen möchten. Unsere Wohnberater sind speziell geschult, um Mietern das Leben leichter zu machen. Dabei führen bereits kleine Maßnahmen zu großen Verbesserungen:

Stolperfallen wie Läufer und wellige
Teppiche erkennt ein Wohnberater im Handumdrehen und Ihre Wohnung wird sicherer. Vielleicht wünschen Sie sich aber auch Haltegriffe im Bad, einen Wannensitz oder andere Umbauten.

Herr Querfeld - Wohnberater bei Kleefeld-Buchholz eG

Unsere Wohnberater unterstützen Sie bei der Antragstellung und dem Papierkram mit der Pflegekasse. Das lebenslange Wohnrecht ermöglichen wir so auch ganz praktisch. Sie sollen schließlich so lange wie möglich in der Wohnung Ihrer Genossenschaft leben können.

3. Fahrradreparaturstationen: für weniger Autos und gesündere Mobilität im Quartier

In der Stadt schnell von A nach B: Das Fahrrad wird uns Städtern immer wichtiger. Das ist gut für das Klima, gut für unsere Fitness und gut fürs Portemonnaie. Unsere Strategie für fahrradfreundliches Wohnen hat daher mehrere Gründe. Einerseits wollen wir durch radverkehrsfördernde Quartiersentwicklung die Anzahl der Autos in unseren Quartieren reduzieren. Und zwar mit Anreizen. Deswegen haben wir im April 2021 zehn neue Fahrradreparaturstationen installiert. Diese Stationen sind ein tolles Angebot, das die umweltfreundliche Mobilität gezielt unterstützt. Die Nutzung ist kostenfrei und exklusiv für unsere Mitglieder (und alle, die mit im Haushalt wohnen). Außerdem gestalten wir die Eingangsbereiche in unseren Quartieren barrierefrei und legen neue Fahrradstellplätze im Rahmen von Innenhofsanierungen an. Unsere Fahrradreparaturstationen verfügen über verschiedene Schraubendreher, Inbusschlüssel, eine Universaladapter-Luftpumpe und vieles mehr. Hier finden Sie unsere Fahrradreparaturstationen:

  • Berckhusenstraße 31, neben dem großen Fahrradunterstand
  • Arensborgstraße 1, an der Einfahrt bei der E-Ladesäule
  • Berckhusenstraße 16, an den Fahrradständern am Häuschen
  • Maneckestraße 3, am ersten Fahrradständer nach dem Hoftor
  • Schweriner Straße 4A, neben der E-Ladesäule
  • Pertzstraße 16, im Innenhof neben der Durchfahrt
  • Albrechtstraße 18, hinter Garage Nr. 25 auf der Betonfläche
  • Kurt-Schumacher-Ring, auf dem schmalen Parkplatzstreifen, rechts neben dem Fußgängerschild
  • Defreggerstraße 20/22, neben dem Müllplatz
  • Andersenstraße 1–13, im Innenhof auf der Rückseite der Garagen

Irgendwo zwischen Quartiersentwicklung und Mieterförderung: Unsere Projekte rund um das Quartier

Diese Straße geht einmal quer durch den Stadtteil und sah früher nie so richtig gut aus. Wir haben sie begrünt. Und pflegen diese Randbereiche der Straße. Das ist die aktive Aufwertung des Stadtteils. Das ist Lebensqualität.

Wir sind daran interessiert, dass unsere Mieter und Mitglieder wohnortnah einkaufen können. Deswegen pflegen wir Einkaufscenter und halten langfristige, faire Verträge mit dem Lebensmitteleinzelhandel und verschiedenen anderen Filialisten. Ein gutes Quartier braucht gute und nahe Einkaufsmöglichkeiten.

Sportvereine gehören zu den Grundfesten des gesellschaftlichen Zusammenhalts, gerade für junge Menschen. Deswegen sind wir gerne Sponsor und Helfer.

Nichts ist schlechter für ein Quartier als viel liegen bleibender Müll. Deswegen haben wir eine eigene Projektgruppe zur Mülloptimierung.

4. Ladesäulen für E-Autos: für mehr grüne Mobilität im Quartier

Die Mobilitätswende soll große Mengen CO2 einsparen, aber auch den Verkehrsfluss optimieren, die Luftqualität verbessern, die Lärmbelastung senken, kurz: ganz allgemein die Lebensqualität in Großstädten heben. Aber Elektromobilität müssen viele erst erleben, damit die Begeisterung überschwappt. Dieses flüsterleise Autofahren, das einzigartige, völlig andere Gefühl der Beschleunigung, das ist ein Erlebnis. Allerdings ist es noch immer ein Problem, dass es viel zu wenig Ladesäulen gibt. Wir wollen Teil der Lösung sein und schaffen für die Elektromobilität in unseren Quartieren die Möglichkeiten.

Der Schlüssel dazu ist eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur für E-Autos. Wir haben dafür 2020 sieben neue Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten installiert. An unseren Ladesäulen ziehen zwei E-Autos zur selben Zeit bis zu 22 kW Leistung. Die Säulen stehen allen Mitgliedern, Mietern und Mitbewohnern zur Verfügung und wurden strategisch günstig in unseren Quartieren platziert. So fördern wir E-Mobilität großflächig. Uns es kommt noch grüner: Bei der Kleefeld-Buchholz tanken Sie Ökostrom von Enercity zu besonders günstigen Konditionen – der Preis je Kilowattstunde liegt 5 Prozent unterhalb des aktuellen Grundtarifs. Hier finden Sie unsere E-Ladesäulen:

  • Gutenbergstraße 1–3, Außenparkplatz
  • Klopstockstraße 9, Innenhof
  • Schweriner Straße 6, Innenhof
  • Arensborgstraße 3, Innenhof
  • Louise-Schröder-Straße 1–3, Außenparkplatz
  • Else-Ury-Weg 50, Außenparkplatz
  • Albrechtstraße 22, Außenparkplatz

Sie möchten mehr darüber wissen, was wir für unsere Mitglieder tun? Hier erfahren Sie mehr über unsere Mieterförderung.